Die 10 dramatischsten Vulkaneruptionen in der Menschheitsgeschichte

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Huaynaputina in Peru

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Huaynaputina in Peru

Der Huaynaputina ist ein 4850 Meter hoher Schichtvulkan in den Anden im südlichen Peru. Sein Name bedeutet “Neuer Vulkan” auf Quechua. Er war der Schauplatz der größten Vulkaneruption in der Geschichte Südamerikas. Bei der gewaltigen Explosion im Jahre 1600 wurden schätzungsweise 30 Kubikkilometer Gestein und Sedimente in die Luft geschleudert und eine Fläche von 360,000 km² mit Staub und Geröll bedeckt. Heißer Schlamm, sogenanntes Lahar, strömte bis in den 120 km entfernten Pazifischen Ozean. Die Landwirtschaft benötigte 150 Jahre, um sich von dem Ausbruch zu erholen. Der Huaynaputina hat keine prominente Kegelform, sondern liegt innerhalb einer 2,5 km breiten, älteren Caldera.

Krakatau in Indonesien

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Krakatau in Indonesien

Am 27. August 1883 explodierte der indonesische Vulkan Krakatau zwischen Sumatra und Java. Der laute Knall war tausende Kilometer entfernt zu hören und unsichtbare Druckwellen liefen siebenmal um den Globus. Im Ärmelkanal erfolgten Pegelschwankungen von mehreren Zentimetern. Die folgenden bis zu 40 Meter hohen Tsunamis verwüsteten Dörfer und Städte an den umliegenden Küsten, mehr als 36 000 Menschen kamen dabei direkt ums Leben. Riesige Mengen an Asche und Gestein wurden in die Atmosphäre geschleudert und bescherte den Menschen weltweit Sonnenuntergänge mit ungewöhnlich starker roter Färbung, aber auch noch im darauffolgenden Jahr litten Menschen weltweit unter ungewöhnlich niedrigen Temperaturen.

Santa Maria in Guatemala

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Santa Maria in Guatemala

Der 3772 Meter hohe Vulkan Santa María nahe der Stadt Quetzaltenango zerstörte bei seinem Ausbruch von 1902 weite Teile Guatemalas. Die zweitgrößte Eruption des 20. Jahrhunderts zog sich über 19 Tage hin und wurde von einem heftigen Erdbeben angekündigt. Die Staubwolke erreichte eine Höhe von 28 km und verdunkelte den Himmel über der Region für mehrere Tage. Die Asche wurde bis in San Francisco, Kalifornien, nachgewiesen. Der Vulkan war vor seinem fatalen Ausbruch mindestens 500 Jahre lang nicht aktiv, daher wurden die warnenden Anzeichen eines Ausbruchs nicht erkannt und es starben mindestens 5000 Menschen (die Zahl der Opfer liegt höchstwahrscheinlich sehr viel höher).

Novarupta in Alaska

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Aschewolke des Novarupta

Der Novarupta liegt an der Küste Alaskas, 470 km südwestlich von Anchorage und war 1912 Schauplatz der gewaltigsten Vulkaneruption des 20. Jahrhunderts. Der Ausbruch ließ 60 Stunden lang dunkle Säulen an Asche in die Atmosphäre steigen und wurde ebenfalls von Erdbeben angekündigt. Das Desaster verwüstete die umliegende Region mit 30 Kubikkilometern an Asche und Geröll. Bewohner der dünn besiedelten Region waren auch im 160 km entfernten Kodiak von der herunterrieselnden Asche betroffen und waren gezwungen, in ihren Häusern Schutz zu suchen, um nicht zu ersticken.

Die vulkanische Asche wurde von den Winden Richtung Osten transportiert und breitete sich über Kanada und weiten Teilen der USA aus. Zehn Tage später hatte die Asche Afrika erreicht.

Pinatubo, Philippinen

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Pinatubo, Philippinen

Am Pinatubo 90 km von der philippinischen Hauptstadt Manila ereignete sich am 15. Juni 1991 nach mehreren Jahrhunderten Inaktivität eine mächtige Eruption, die eine 24 km hohe Aschewolke in die Luft schleuderte und ganze Ortschaften unter Schlamm begrub. Während des Höhepunktes des Ausbruchs verlor der Pinatubo 256 Meter an Höhe und es bildete sich eine zwei Kilometer große Caldera mit einem Säuresee. Der Ausbruch wurde von einer starken Erdbebenaktivität begleitet. Die Gastaschen unterhalb des Vulkans setzten sehr viel Schwefeldioxid frei und es bildete sich ein Dunstschleier aus Aerosolen, der um die Erde zog. Die Durchschnittstemperaturen sanken im Jahr nach dem Ausbruch weltweit um 0,5 Grad.

Ambrym Insel, Vanuatu

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Ambrym, Vanuatu

Der Vulkan Ambrym gehört zum Archipel von Vanuatu, dass ca. 2000 km östlich von Australien in der Südsee liegt. Er ist für seine Lavaseen und für seine explosiven Ausbrüche, die durch einfließendes Wasser verursacht werden, bekannt. Die riesige Caldera des Vulkans ist 12 km breit und ähnelt einer Mondlandschaft mit kleinen Lavaseen. Der Ambrym ist einer der aktivsten Vulkane der Welt. Der Vulkan verzeichnete im 20. Jahrhundert drei große Ausbrüche, wobei die Eruption von 1913 der stärkste Vulkanausbruch der letzten 400 Jahre in ganz Melanesien war.

Der für die Ureinwohner heilige Berg kann nur mit einer besonderen Erlaubnis bestiegen werden.

Ilopango Vulkan in El Salvador

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Ilopango Vulkan in El Salvador

Nahe der Hauptstadt El Salvador liegt der Berg Ilopango und der gleichnamige See, der heute einen großen Teil der Caldera des Vulkans einnimmt. In dem Zeitraum der letzten 60 000 Jahre wird von mindestens drei großen Ausbrüchen des Ilopango ausgegangen, wobei eine massive Eruption im 5. Jahrhundert als Ursache für einen bewiesenen globalen Temperaturrückgang im Jahr 536 verantwortlich gemacht wird. Bei dem vernichtenden Ausbruch zerstörten pyroklastische Ströme in einem Umkreis von 100 km das umliegende Land und die Caldera nahm ihre heutige Form an.

Ein solcher Ausbruch könnte auch für das Verschwinden der Maya-Kultur in Zentralamerika verantwortlich sein.

Thera in Griechenland

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Thera in Griechenland

Die griechische Insel Santorin bietet heute eine malerische Urlaubskulisse, die dramatische Landschaft wurde allerdings von einem gewaltigen Vulkanausbruch im 17. oder 16. Jahrhundert vor Christus geformt. Neben einem Ascheregen machen Archäologen besonders eine Flutwelle für das Ausmaß an Zerstörung in der Region verantwortlich.

Mittlerweile wurden an der Nordostküste Kretas und an der Küste Israels Spuren von Tsunamis gefunden und Ausgrabungen auf Kreta zeigen, dass ganze Ortschaften überflutet und zerstört wurden. Untersuchungen des Meeresbodens rund um Santorin ermittelten Ablagerungen von pyroklastischen Strömen in erheblicher Dicke und das Gesamtvolumen an Magma während des verheerenden Ausbruchs wird auf 60 Kubikkilometer geschätzt.

Changbaishan Vulkan in China

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Changbaishan Vulkan in China

Der Changbaishan- (oder Baitoushan) Vulkan an der Grenze zu Korea ist einer der aktivsten Vulkane in China. Wegen seiner isolierten Lage ist der Vulkan nur wenigen bekannt. Dort allerdings ereignete sich eine der größten explosiven Eruptionen der vergangenen 10 000 Jahre. Um das Jahr 969 explodierten dort geschätzte 30 Kubikkilometer an Magma und die Region bis zum Norden Japans wurde mit Asche bedeckt. Der Vulkan hat einen Durchmesser von 60 km und in der 5 km breiten Caldera auf dem Gipfel befindet sich ein malerischer See, der “Sky Lake”.

Der Changbaishan zeigte in der Vergangenheit immer wieder kleinere Aktivitäten, die in den nächsten Jahrzehnten zu einer erneuten großen Eruption führen könnten.

Tambora in Indonesien

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Tambora in Indonesien

Der letzte große Ausbruch des Tambora auf der indonesischen Insel Sumbawa ereignete sich im Jahre 1815. Es handelt sich um den mächtigsten Ausbruch, der jemals von Menschen dokumentiert wurde. Dabei stürzte der Gipfel des 4300 Meter hohen Vulkans ein und Flutwellen zerstörten die Küsten der Inseln Timor und Flores. Unmittelbar an den Folgen der Eruption starben ca. 12 000 Menschen und das darauffolgende Jahr ging als “Jahr ohne Sommer” in die Geschichte ein. Die Asche und Aerosole verteilten sich global und ließen die Durchschnittstemperaturen um 3 Grad sinken, was Missernten und Hungersnöte zur Folge hatte. An den Spätfolgen der Eruption starben mindestens 71 000 Menschen.

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