Wussten Sie, welche Länder beim G20-Gipfel dabei waren?

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Der G20-Gipfel im Juli rückte die Stadt Hamburg ins Zentrum der Weltpolitik. Die G20 traf sich 1999 zum ersten Mal auf der Ebene der Finanzminister und Zentralbankgouverneure und 2008 trafen sich dann als Folge der weltweiten Finanzkrise zum ersten Mal die Staatsoberhäupter der G20. Die G20-Staaten erzielen etwa 80 Prozent der weltweiten Wirtschaftsleistung und etwa zwei Drittel der Weltbevölkerung leben in den G20-Mitgliedsländern. Die Gruppe der Zwanzig (G20) beschäftigt sich schwerpunktmäßig mit Problemen der Weltwirtschaft und des internationalen Finanzsystems. Sie bezeichnet sich selbst als das „zentrale Forum für internationale Wirtschaftskooperation.“ Die Staatsoberhäupter der G20-Mitgliedsstaaten treffen sich jährlich und bitten ausgewählte Gäste zu den Treffen hinzu. Wer aber sind diese Teilnehmer des G20-Gipfeltreffens?

America First

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G20-Gipfeltreffen

Die USA stören sich in letzter Zeit nicht daran, bei ihren traditionellen Verbündeten unter dem Motto “America First” anzuecken. Besonders die Kündigung des historischen Pariser Klimavertrages, der als Meilenstein im Kampf gegen den Klimawandel gilt, sorgte Anfang Juni international für Aufruhr. Neben den USA werden nur die Länder Syrien und Nicaragua das Klimaschutzabkommen nicht einhalten.

Kanada

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Trump und Putin

Kanada hat sich ausdrücklich von der Außenpolitik seines Nachbarn USA distanziert und setzt sich mit Nachdruck für freien Handel, weltweiten Klimaschutz und multilaterale Organisationen ein. Der Premierminister Justin Trudeau ist ein fester Verbündeter von Bundeskanzlerin Angela Merkel.

Mexiko

Mexiko wird unerbittlich von Drogenkriegen gebeutelt und streitet mit dem Nachbarn und wichtigsten Handelspartner USA über den Bau einer Grenzmauer, die illegale Migranten aus Mexiko fernhalten soll, sowie die Erhebung von
Strafzöllen auf in Mexiko produzierte Produkte. Zur Vorbereitung des G20-Gipfels besuchte Kanzlerin Angela Merkel Argentinien und Mexiko. Merkel und ihre Gesprächspartner Präsident Enrique Pena Nieto verband die Einsicht, dass sie alle ihr Schicksal selbst in die Hand nehmen müssen – das aber am besten gemeinsam.

Argentinien

Argentinien ist ein Mitglied des südamerikanischen Staatenverbundes zur regionalen Kooperation, dem „Mercosur“, mit welchem es sich mit Hinblick auf die zunehmende wirtschaftliche Isolation der USA um ein Freihandelsabkommen mit der EU bemüht. Die Abschaffung von Zoll- und anderen Handelsbarrieren soll nach Wunsch Argentiniens noch dieses Jahr erfolgen und dem Schwellenland zu einem wirtschaftlichen Aufschwung verhelfen.

Deutschland

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G20

Als Gastgeberland des diesjährigen G20-Gipfels nimmt Deutschland die Rolle eines Vermittlers zwischen den unterschiedlichen Interessen der einzelnen Teilnehmer ein. Ziel Angela Merkels ist es, einen Konsens zu wichtigen Fragen der Finanz- und Handelspolitik aber auch wirksame Maßnahmen zu Sicherheitsfragen wie dem Kampf gegen den internationalen Terrorismus zu finden.

Großbritannien

Großbritannien ist nach der Abstimmung zum Austritt aus der EU vor allem damit beschäftigt, seine innenpolitische Stabilität zu bewahren beziehungsweise wieder herzustellen. Auf lange Sicht wird sich Großbritannien mit Inkrafttreten des Brexit ähnlich wie die USA ökonomisch und machtstrategisch isolieren.

Frankreich

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Gruppenbild Staatschefs

Frankreich hat jüngst den Europa-Enthusiasten Emmanuel Macron zum neuen Präsidenten gewählt und damit einen möglichen EU-Austritt durch die rechtspopulistische Präsidentschaftskandidatin Marine Le Pen verhindert.

Der frühere Investmentbanker Macron steht nun vor der Aufgabe, das hohe Haushaltsdefizit und die Staatsverschuldung des Landes den EU-Vorgaben entsprehend in den Griff zu bekommen.

Italien

Italien steht innerhalb der EU unter hohem Druck, die hohe Arbeitslosigkeit und massive Staatsverschuldung durch Reformen einzudämmen. Italien hat nach Griechenland den höchsten Schuldenstand der Eurozone gemessen an der Wirtschaftsleistung. Ministerpräsident Paolo Gentiloni steht auf internationalem Parkett an Merkels Seite.

EU

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Elbphilharmonie

Neben 19 Staaten gehört die EU zur Gruppe der 20. Von den 28 EU-Staaten 2 mit zusammen mehr als einer halben Milliarde Einwohnern bilden 19 Staaten die Europäische Wirtschafts- und Währungsunion. Sie führten 2002 eine gemeinsame Währung ein, den Euro. Die EU stellt eine eigenständige Rechtspersönlichkeit dar und hat daher zum Beispiel Einsichts- und Rederecht bei den Vereinten Nationen. EU-Ratspräsident Donald Tusk ist 2017gegen den Widerstand seines Heimatlandes Polen als EU-Ratspräsident wiedergewählt worden.

Türkei

Seit der Missachtung der Pressefreiheit, Unabhängigkeit der Justiz und Bürgerrechte in der Türkei unter Präsident Recep Tayyip Erdogan werden die EU-Beitrittsverhandlungen des Landes unter eine harte Probe gestellt. Das EU-Parlament in Straßburg forderte jüngst die Aussetzung der EU-Beitrittsgespräche mit der Türkei. In der Flüchtlingspolitik spielt die Türkei seit dem Flüchtlingspakt der EU eine wichtige Rolle.

Russland

Russland hat unter Wladimir Putin einen autokratischen Regierungsstil angenommen. Da nach der Annexion der Krim und der Unterstützung der Separatisten in der Ost-Ukraine versucht wird, Russland zu isolieren, arbeitet das Land verstärkt mit verbünden wie der BRICS-Organisation und der Shanghai-Organisation zusammen. Immerhin konnten sich die USA und Russland völlig überraschend während des G20-Gipfels auf einen Waffenstillstand für den Südwesten Syriens verständigen.

China

China könnte durch einen internationalen Rückzug der USA eine neue ökonomische und machtpolitische Stellung einnehmen und teilt zur Globalisierung die gleichen Ansichten wie Deutschland.

Indien

Indien verzeichnet ein rasantes wirtschaftliches Wachstum und wird in diesem Jahrhundert zum bevölkerungsreichsten Land der Erde aufsteigen. Indien bemüht sich um eine Entwicklungszusammenarbeit mit Deutschland und der EU, um China politisch und wirtschaftlich etwas entgegenzusetzen. Premierminister Narendra Modi betonte, Indien wolle sich „gemäß globaler Standards“ weiterentwickeln und Angela Merkel sagte, dass Deutschland Indien bei der Umsetzung des Pariser Klimaschutzabkommens unterstützen wolle.

Saudi-Arabien

Saudi-Arabien könnte sich mit dem Iran um die Spitzenposition im Nahen Osten streiten und verfügt nicht erst seit dem Staatsbesuch von US-Präsident Donald Trump über jede Menge US-Waffen. König Salman ibn Abd al-Aziz hat sich vorgenommen, die Position Saudi-Arabiens als regionale Führungsmacht durchzusetzen und verfügt dabei über die Unterstützung der USA. Wegen aktueller Entwicklungen in der Katar-Krise hat der 81-jährige König von Saudi-Arabien die Anreise zum Gipfel abgesagt und sich von Staatsminister Ibrahim al-Assaf vertreten lassen.

Australien

Die Wirtschaft Australiens wächst seit über zwei Jahrzehnten beständig und hat damit einen internationalen Rekord aufgestellt. Das ist möglich dank Australiens größtem Handelspartner und Investor: China.

Die EU möchte nun auch mit Australien so schnell wie möglich ein Freihandelsabkommen abschließen. Eigentlich wollte die EU mit den USA eine Freihandelszone namens TTIP gründen, seit dem Amtsantritt von Trump gibt es allerdings kaum noch Hoffnung auf Fortschritte bei den Verhandlungen.

Indonesien

Indonesien ist das größte muslimische Land und war eins ein islamischer Musterstaat mit Gleichstellung aller Religionen. Das Land sieht sich heute einem Vormarsch des radikalen Islam ausgesetzt und könnte sich in den nächsten Jahren zunehmend destabilisieren.

Südafrika

Südafrika ist das einzige afrikanische Land in der G20, gleichzeitig weist es das niedrigste Bruttoinlandsprodukt und die höchste Einkommensungleichheit der G20 auf. Ein Ziel der G20-Verhandlungen ist es, die Energieversorgung des Landes auf erneuerbare Energien hinzuführen und so eine Initiative der Nachhaltigkeit in ganz Afrika anzukurbeln.

Japan

Japan verzeichnet steigende Exporte und hat sich rechtzeitig zum G20-Gipfel auf das Freihandelsabkommen Jefta mit der EU geeinigt, welches im Herbst unterschrieben und 2018 in Kraft treten soll. Die Einigung gilt als Signal gegen die protektionistischen Tendenzen von US-Präsident Donald Trump.

Südkorea

Südkorea hat sich in den vergangenen Jahrzehnten zu einem wohlhabenden Industrieland entwickelt. Sein größtes Problem bleibt der Konflikt mit Nordkorea, bei dem droht, dass es zwischen die Fronten der USA und Nordkorea gerät. Der neue Staatspräsident Moon Jae-in glaubt an eine Annäherung Nordkorea und arbeitet an einer Wiederaufnahme der Gespräche mit Diktator Kim Jong-un sowie an der Stärkung der Wirtschaftsbeziehungen.

Brasilien

Brasilien ist das größte Land Südamerikas und als fünftgrößte Volkswirtschaft ein Mitglied der G20. Der brasilianische Präsident Michel Temer sagte die Teilnahme am G20-Treffen wegen innenpolitischer Spannungen aufgrund einer Korruptionsaffäre vorerst ab, entschied sich in letzter Minute auf anraten seiner Berater aber doch noch, daran teilzunehmen.

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